I’m still coming home. Ein komischer Titel für jemanden der inzwischen schon wieder 11 Jahre in Bayreuth lebt, oder? Doch dazu später mehr. Ganz am Anfang möchte ich mich in aller Kürze vorstellen. Mein Name ist Wolfgang Feulner, ich bin 45 Jahre alt, wohne in einer herrlichen denkmalgeschützten Altbau Dachgeschosswohnung mitten am Marktplatz inkl. herrlicher Dachterrasse mit Blick über Bayreuth und Umgebung. Dort oben fühlt man sich schon ein bisschen erhaben, so über den Dächern der Stadt, fast wie im Elfenbeinturm!
Beruflich bin selbständig als Unternehmensberater, Wirtschaftsprüfer und Steuerberater in der Metropolregion Nürnberg. Ehrenamtlich bin ich unter anderem aktiv bei der Hamsterbacke (www.hamsterbacke.de), dem Sportkuratorium (www.sportkuratorium-bayreuth.de) und dem „Fremdenverkehrsverein“.
Ich bin ein großer Freund des Ehrenamts, denn wie heißt es so schön: „Geben ist seliger denn nehmen.“ Und gleichzeitig ist es eine tolle Chance viele neue interessante Menschen kennenzulernen. Um mein Verhältnis zu Bayreuth zu beschreiben, müssen wir aber weiter zurück in die Vergangenheit reisen.
Wir schreiben den September 1988, zusammen mit einer ganzen Horde von zugfahrenden Schülern aus dem Landkreis Kulmbach –ich wohnte damals in Pechgraben, einem kleinen Dorf bei Neudrossenfeld – bin ich auf dem Weg zum Wirtschafts-Wissenschaftlichen Gymnasium, meiner „beruflichen Heimat“ für die nächsten Jahre. Auf dem Fußweg zur Schule komme ich am Eisstadion, der noch nicht eröffneten Oberfrankenhalle/-hölle und dem Sportzentrum vorbei. Für meinen Einstieg als „Neubayreuther“ schon einmal nicht schlecht. Sport wird in Bayreuth immer schon großgeschrieben. Zu dem Zeitpunkt spielt Fußball und Eishockey in der zweithöchsten Liga, Tischtennis in der ersten Liga und Steiner Bayreuth ist amtierender Deutscher Basketball-Pokalsieger und auf direktem Weg zum ersten Double 1989.
Nach dem Abitur und einem Jahr bei der Bundeswehr in Bayreuth (VBK 67) begann ich im Herbst 1998 ein Jurastudium in Bayreuth, welches nach einem kurzen VWL Intermezzo direkt in einem nun endlich erfolgreichen BWLStudium mündete. Warum ich damals nicht weg gegangen bin zum Studieren? Ich weiß nicht so genau, wahrscheinlich hat es mir hier einfach so gut gefallen und alle meine Freund sind auch hier geblieben…
Im Januar 2007 war es dann schließlich soweit, ich nahm meinen ganzen Mut zusammen und verließ Bayreuth, verließ meine Stadt. Nach sieben schönen Jahren in München hieß es im Juni 2013 wieder die Koffer packen, Es ging aus der bayerischen Landeshaupt wieder zurück in die oberfränkischen Bezirkshauptstadt, es ging wieder nach Bayreuth. Sozusagen der neue Tag 1. Seitdem wohne, lebe, arbeite, wirke ich wieder in Bayreuth und ich muss sagen,ich habe diese Entscheidung keinen einzigen Tag bereut.
Sicherlich wäre karrieretechnisch bei meinem damaligen Arbeitgeber in München, der weltweit größten Wirtschaftsprüfungsgesellschaft, vielleicht noch mehr gegangen. Aber diese Karriere wäre eher fremdbestimmt gewesen. Hier in Bayreuth konnte ich hingegen meine eigene Karriere machen. Meine eigene Bühne bespielen.
Zurück zum Titel: „Still coming entspannt home!“ Was meine ich damit? Laut Wikipedia verweist der Begriff Heimat auf eine Beziehung zwischen Mensch und Raum. Und genau diese Art Beziehung spüre ich jeden Tag auf meinen 12 verschiedenen Wegen zur Arbeit aufs Neue. Ständig fahre ich irgendwo an einem Ort vorbei, an dem Erinnerungen aus der Vergangenheit hängen. Dieses sich- wieder-in-Erinnerung-holen, diese ständigen Feedbackschleifen intensivieren dieses Gefühl von Heimat stets aufs Neue.
Das „entspannt“ steht für die überragende Lebensqualität Bayreuth. Bayreuth hat mit seinen knapp 75 Tausend Einwohnern alles was man sich an entspannter Lebensqualität wünschen kann. Kurze Wege, tolle kulinarisches Angebot (www.genussregionoberfranken.de), urige Gaststätten und das sogar verbunden mit ein wenig Weltoffenheit, die insbesondere die stetig größer und bedeutender werdende Universität mit sich bringt. Bayreuth hat alles was man sich wünscht. Vielleicht sogar noch ein bisschen mehr. Da entdeckt man stets neben dem Alten auch etwas Neues. Man muss nur mit offenen Augen durch die Stadt gehen, wie z.B. die Bierliesl am Marktplatz.
Alles in allem kann man einfach nur festhalten:
„I’m still coming entspannt home“ und zwar jeden Tag. Macht’s gut, servus
Euer Wolfgang