Trendauswertung IHK-Gremium Bayreuth
Bayreuther Wirtschaft ist stabil
Vor einigen Tagen hat die IHK die Ergebnisse ihrer aktuellen Konjunkturbefragung für den IHK-Bezirk veröffentlicht. Jetzt liegen auch Auswertungen auf Ebene der IHK-Gremien vor. Dabei zeigt sich, dass die IHK-Unternehmen aus Stadt und Landkreis Bayreuth vom aktuell schwierigen Umfeld offenbar weniger stark beeinträchtigt werden. Die aktuelle Geschäftslage wird anders als in anderen Teilregionen weiterhin mehrheitlich positiv eingestuft. Die Erwartungen an die Zukunft trüben sich dagegen deutlich ein. Der Konjunkturklimaindex für die Region Bayreuth gibt um sechs Zähler nach und liegt nun bei 115 Punkten. „Angesichts der weltweiten Rahmenbedingungen ist es erfreulich, dass sich die Bayreuther Wirtschaft nach wie vor stabil präsentiert. Aufgrund der vielen Unsicherheiten um uns herum ist es aber auch nicht verwunderlich, dass mit einer Abkühlung der Geschäftslage gerechnet wird“, erläutert IHK-Vizepräsident Jörg Lichtenegger, der auch Vorsitzender des IHK-Gremiums Bayreuth ist.
Derzeit läuft das Geschäft bei vielen der befragten Unternehmen aus Stadt und Landkreis Bayreuth offenbar rund. 48 Prozent der Betriebe berichten von einer guten aktuellen Geschäftslage, schlecht nennen die eigene Lage 14 Prozent, 38 Prozent befriedigend. Der positive Saldo bleibt hoch und legt im Vergleich zur Umfrage zum Jahreswechsel sogar noch einmal leicht zu. „Das ist bemerkenswert, denn der Ukraine-Krieg, die Kostensteigerungen auf breiter Front und die Probleme in vielen Lieferketten fallen in den Umfragezeitraum.
Das zeigt, dass die Bayreuther Wirtschaft robust ist und sich auf Krisensituationen einstellen kann“, so Lichtenegger.
Das gute Ergebnis ist laut IHK vor allem auf die im Saldo positive Entwicklung des Inlandsgeschäftes zurückzuführen, obwohl die Konsumlaune der Verbraucher gesunken ist. Auf dem internationalen Parkett berichten Firmen dagegen vermehrt von rückläufigen Umsätzen.
Der Blick in die Zukunft trübt sich ein
Auch im Wirtschaftsraum Bayreuth haben die Unternehmen und Gewerbetreibenden aktuell mit einer Vielzahl von Schwierigkeiten zu kämpfen. Neben den Folgen des Ukraine-Krieges, der Pandemie und den hohen Energiekosten bleibt der zunehmende Fachkräftemangel ein großes Thema. Dazu gekommen sind die Inflationstendenzen und steigende Zinsen, die Investitionen verteuern.
Vor diesem Hintergrund trüben sich die Erwartungen der Unternehmen aus Stadt und Landkreis Bayreuth an die Entwicklung der nächsten zwölf Monate deutlich ein. 24 Prozent der befragten Betriebe rechnen mit einer Verschlechterung der Geschäftslage mit einer Verbesserung der Lage rechnen 23 Prozent. Mit Problemen rechnet die Wirtschaft vor allem im Auslandsgeschäft, dem in näherer Zukunft insgesamt kein Wachstumspotenzial zugerechnet wird. „In der aktuellen Situation sind Planungen schwierig. Die Rahmenbedingungen ändern sich ständig und niemand weiß, welche Auswirkungen die weltweiten Krisen noch auf unseren Wirtschaftsstandort haben werden. Was wir in der Wirtschaft dringend brauchen, ist eine klare Sicht“, so der Bayreuther Gremiumsvorsitzende.
Investitionen sollen beibehalten werden
Bislang unbeirrt wollen die befragten Betriebe aus der Bayreuther Region jedoch ihre hohe Investitionsneigung beibehalten. Viele Unternehmen wollen ihre Investitionen weiter steigern oder zumindest konstant halten. Positiv bleiben auch die Planungen zur Beschäftigtenentwicklung. Knapp ein Viertel aller befragten Firmen plant in der nächsten Zeit weiteres Personal einzustellen und nur sechs Prozent rechnet mit einer geringeren Mitarbeiterzahl. „Das ist eine gute Nachricht für die Region und ein starkes Statement der Wirtschaft zum Standort Bayreuth. Wir müssen nun hoffen, dass das für die Investitionen benötigte Material am Ende auch verfügbar ist, die Preise im tragbaren Rahmen bleiben und offene Stellen auch besetzt werden können“, so Lichtenegger.
Insgesamt ergibt die IHK-Konjunkturumfrage ein unterschiedliches Bild der wirtschaftlichen Lage in den Teilregionen.
Die Indices in den acht IHK-Gremien umfassen in der aktuellen Umfrage eine große Spannweite und liegen zwischen 86 und 120 Punkten. Das zeigt, wie ungleich die derzeitigen Herausforderungen auf die Wirtschaft vor Ort wirken“, so IHK-Konjunkturreferent Malte Tiedemann.
Informationen und Kontakt
Wolfram Brehm (Standortpolitik) 0921/886-150 brehm@bayreuth.ihk.de
Anja Kovarik (Pressestelle) 0921/886-164 kovarik@bayreuth.ihk.de