Oberfrankens Start-up-Unternehmerin 2021 kommt aus Bayreuth
Barbara Bazalinska, CEO & Founder der AK Europa GmbH, im Interview
Zum zweiten Mal wurde Anfang November vom Bundesverband mittelständische Wirtschaft e.V. (BVMW) der Unternehmerinnen Award für Oberfranken vergeben. Insgesamt 64 Bewerberinnen waren für eine von drei Kategorien nominiert – der Titel für die Start-up-Unternehmerin des Jahres ging dabei nach Bayreuth. Barbara Bazalinska, CEO & Founder der AK Europa GmbH mit Sitz in Bayreuth, konnte die Jury überzeugen. Die ausgebildete Juristin führt das Unternehmen, das sich auf außergewöhnliche und exklusive Promotion- und Event-Fahrzeuge spezialisiert hat, seit mittlerweile vier Jahren und hat in dieser Zeit auch die Vorzüge des Wirtschaftsstandortes Bayreuth zu schätzen gelernt.
Warum ist der Standort Bayreuth aus Ihrer Sicht für Start-ups gut geeignet?
Unsere Kundschaft ist über ganz Europa verstreut, daher ist für uns die zentrale Lage von Bayreuth von enormen Vorteil. Zudem haben wir in Bayreuth und der Umgebung tolle Ausbildungsstellen und somit Zugang zu guten und motivierten Fachkräften.
Warum haben Sie sich für den Standort Bayreuth entschieden?
Ich bin in Bayreuth aufgewachsen und kam nach meinem Studium wieder zurück hierher. Was mir an Bayreuth außerdem besonders gefällt, ist die Größe der Stadt, ihre Ruhe und die Lebensqualität. Ein weiterer Grund für die Wahl Bayreuths als Firmenstandort war die Nähe zur eila GmbH, mit der wir bereits mehrere Patentlösungen für mobile Einheiten und weitere tolle Projekte entwickeln konnten. Das gelingt natürlich am besten, wenn alle Beteiligten direkt und persönlich zusammenarbeiten können.
Was würden Sie sich für Start-ups bzw. Unternehmerinnen in Bayreuth wünschen?
Mehr Digitalisierung seitens der Stadt. Gerade in der heutigen Zeit sollte man die Möglichkeit haben, auf den einen oder anderen Behördengang zu verzichten und Sachen digital zu erledigen.
Wie wichtig ist für Ihren Unternehmenserfolg ein starkes regionales Netzwerk?
Da mehr als 60 Prozent unserer Kunden aus dem Ausland kommen, sind wir in Bayreuth und Umgebung eher unbekannt. Noch dazu sind wir als Manufaktur für Sonderbaufahrzeuge in einer Nischenbranche tätig und daher nicht allzu regional gebunden. Es würde mich jedoch sehr freuen, wenn wir künftig auch mehr Kunden aus der Region hätten.
Was sind Ihre weiteren Pläne am Standort Bayreuth?
Wir würden gerne unsere Vertriebsstruktur in Bayreuth ausbauen und idealerweise einen Teil der Produktfertigung nach Bayreuth verlegen. Zudem brauchen wir größere Lagermöglichkeiten und Showrooms, um unsere Fahrzeuge präsentieren zu können.
Welche unternehmerischen Qualitäten sind aus Ihrer Sicht heute und vor allem in Zukunft nötig, um erfolgreich zu sein?
Vor zwei Jahren hätte ich diese Frage bestimmt anders beantwortet. Heute und angesichts der Ereignisse der letzten Jahre zählen aus meiner Sicht vor allem Flexibilität, Risikobereitschaft und Wertschätzung gegenüber den Mitarbeitern, Partnern und Kunden.
Was sind Ihre persönlichen Erfolgs-Tipps für Start-ups?
Ich kann nur sagen, was sich in meinem Fall bisher immer gut bewährt hat und das waren Mut, Disziplin, ein kühler Kopf und die Wertschätzung des eigenes Teams.