Bayreuth setzt auf eine lebendige Vereinslandschaft als klaren Standortvorteil
Dass jeder dritte Einwohner Bayreuths in einem lokalen Verein aktiv ist, überrascht beim Blick auf das Gesamtangebot der oberfränkischen Stadt kaum mehr. Insgesamt mehr als 800 Vereine stehen den Menschen aus Stadt und Landkreis zur Auswahl. Die Bandbreite reicht dabei von den klassischen Sportvereinen über Kultur, Politik, soziale Themen, Tiere und Umwelt bis zu wirtschaftsorientierten Vereinen.
Zu letzteren zählen unter anderem die Wirtschaftsjunioren Deutschland, deren neu wiedergewählter Bundesvorsitzender Sebastian Döberl gebürtiger Bayreuther ist und seiner Heimatstadt bis auf kurze Unterbrechungen treu geblieben ist. Auch aus seiner Sicht ist die Bayreuther Vereinskultur durch eine außergewöhnlich große Vielfalt geprägt und damit ein nicht zu unterschätzender Standortfaktor: „Gerade wer neu in eine Stadt kommt, kann über einen Verein unglaublich leicht Anschluss finden. Ein Aspekt der viel dazu beiträgt, zum Beispiel bei einem beruflichen Ortswechsel schneller in der neuen Heimat anzukommen.“
Hobbies als Wohlfühlfaktor
Je größer demnach das Angebot, desto größer ist die Chance für Zugezogene, nicht nur im Job neue Weg zu gehen, sondern auch im Privaten direkt neue Gleichgesinnte zu finden, die dasselbe Hobby oder ähnliche Interessen verfolgen. In Bayreuth scheint diesbezüglich kein Wunsch unerfüllt zu bleiben – zur lokalen Vereinslandschaft zählen schließlich selbst Angebote wie mittelalterlicher Schwertkampf, Swing-Musik oder Segelfliegen. „Die Entscheidung für einen neuen beruflichen Standort macht vermutlich niemand vom Vereinsangebot vor Ort abhängig, aber wer sich in einer neuen Stadt nach kurzer Zeit zuhause und integriert fühlt, wird eher sesshaft werden und damit auch der regionalen Wirtschaft erhalten bleiben“, ist Sebastian Döberl überzeugt.
Netzwerken leicht gemacht
Gerade aus wirtschaftlicher Sicht ist zudem das Networking-Potenzial einer aktiven Vereinskultur durchaus spannend. „Viele Vereine – vor allem aus den Bereichen Wirtschaft und Politik – sind überregional in ganz Deutschland vertreten und bilden dadurch automatisch große Netzwerke, die ihre Mitglieder beim Start in einer neuen Stadt sofort auffangen“, so Sebastian Döberl. Ein gutes und enges Miteinander von regionaler Wirtschaft und Vereinskultur bringt seiner Meinung nach daher beiden Seiten sehr viel. „Unternehmen unterstützen ortsansässige Vereine beispielsweise in Form von Sponsoring natürlich auch, um ihrer sozial und regionalen Verantwortung gerecht zu werden sowie für ihr Image. Gleichzeitig ist es aber auch aus wirtschaftlicher Sicht längst kein Geheimnis mehr, dass dadurch der eigene Standort gestärkt wird und man leichter neue Mitarbeiter finden bzw. bestehende halten kann.“