Fulminante Ideen beim Ideenwettbewerbs 2023 der Universität Bayreuth
Anfang Dezember trafen sich Gründerinnen und Gründer, Kreative und Interessierte zum ereignisreichen Pitch-Finale des Ideenwettbewerbs 2023. Dieser wird jährlich vom Institut für Entrepreneurship & Innovation der Universität Bayreuth ausgetragen. Aufgerufen waren Innovatorinnen und Innovatoren aus der Region, ihre erfolgsversprechende Geschäftsidee einzureichen und sich als Gewinn bis zu 1.000 Euro zu sichern.
Beim Ideenwettbewerb des Instituts für Entrepreneurship & Innovation (IEI) der Universität Bayreuth reichen Kreative aus Franken und der Oberpfalz innovative Geschäftsmodelle ein, die eine realisierbare Lösung für ein gesellschaftliches Problem darstellen. Insgesamt traten acht Teams im Pitch-Finale an.
Saftige Erfolgsgeschichte
Vor der Bekanntgabe des Siegers trat Simon Debade, Social Entrepreneur und bekannter Gründer aus der Höhle der Löwen, ans Mikrofon. Der aus Benin stammende Gründer präsentierte seine Gründungsgeschichte, geprägt von Erfolg, Misserfolg und einer anhaltenden Vision. Der studierte Informatiker stellte sich die Frage, warum die Cashewfrüchte in seinem Heimatland tonnenweise im Müll landen, obwohl daraus ein wohlschmeckender Saft produziert werden könnte. Doch die Konsumentinnen und Konsumenten kennen den Saft nicht, wollen nur die bekannten Cashewkerne. Seine Idee: Aus den Früchten einen Saft pressen, das Arbeitseinkommen der Bäuerinnen und Bauern vor Ort durch das Zweitprodukt aufbessern und gleichzeitig eine Vitamin-Bombe, deren Geschmack an Apfel erinnert, auf den Markt bringen: Akoua war geboren. Seine Vision ging auf: Zwar bekam er bei seinem Auftritt bei der Höhle der Löwen keinen Deal, doch der Cashewsaft war sofort ausverkauft. Nun hat er seinen Job gekündigt und konzentriert sich ab 2024 vollkommen auf sein Start-up Akoua. So kann es gehen: Manchmal geht man im ersten Moment leer aus und hat später doch den erhofften Erfolg.
„Diese Geschichte soll allen Teilnehmenden Mut machen“, so Leonie Gärtner, Veranstalterin des Ideenwettbewerbs. „Heute können nicht alle Teams gewinnen, was nicht heißen soll, dass diese Ideen kein Potenzial haben. Ganz im Gegenteil, in diesem Jahr fiel uns die Vorauswahl bereits sehr schwer.“ Und so ist das vielleicht ein kleiner Trost für diejenigen, die nicht unter den besten in diesem Jahr waren.
Der Klick für Musiker
Dann wurden die drei Siegteams des Ideenwettbewerbs 2023 vorgestellt: Der Sieg ging an Pirmin Hinderling, dessen Auftritt auch durch seine musikalische Einlage noch lange im Gedächtnis bleiben wird. Kurzerhand stellte er sich vor das Publikum und trompetete los, immer wieder unterbrochen durch das Umblättern der Notenblätter. Die Zuhörenden irritierte dies zunächst, doch später erklärte der leidenschaftliche Hobbymusiker: Das Umblättern der Seiten mit störenden Pausen ist nicht mehr nötig, dank seiner Erfindung dem TapTurner: Ein kleiner Ring, durch den mit einem Klick die Noten auf dem iPad umgeblättert werden können. Dem Publikum gefiel es, der Jury ebenfalls und so gewann der junge Erfinder den Ideenwettbewerb 2023 und freute sich über das Preisgeld in Höhe von
1.000 Euro, gesponsert von den Wirtschaftsjunioren Bayreuth.
Die weiteren Preise gingen an das Projekt RetroFoam, gegründet von Nicolas Drack und Rouven Kerner. Dabei sollen kaum verfügbare Ersatzteiler für Young- und Oldtimer durch die Verwendung von Formschaum für die Digitalisierung von Bauteilen aufbereitet und dann im 3D-Druckverfahren hergestellt werden. Der dritte Platz ging an das Projekt ReFeed von Maximilian Stolze, Christopher Pögl, Christina Peter, Henric Förster und Felix Kroiß. Ihre Idee: Etwas gegen die Lebensmittelverschwendung tun und aus Lebensmittelabfällen hochwertiges Insektenmehl als nachhaltige Proteinquelle als Tierfutter herstellen.